Mittwoch, 10. Oktober 2012
kap13
Ihr Gehirn setzte aus und die nächsten Sätze kamen nur gestammelt hervor:
"J...ja...nein...ich....äh....was?" Sie war sich selbst bewusst, wie bescheuert das klang, also versuchte sie, das ganze mit einem klaren Satz wenigstens aufzubessern:
"Nein nein, alles in Ordnung. Hab nur ein... Mathematisches Problem." Ha, das war sogar kreativ! (für ihre Verhältnisse)
"Siehst du, grade das ist doch mein Fachgebiet", drängte er sanft.
Eben, dachte sie, das ist ja grade das Problem! "Bestimmt, aber ich will Sie nicht aufhalten. Ich versuche bloß, Hausaufgaben zu machen. Da sollten Sie mir nicht helfen, oder? Das wäre schließlich den anderen gegenüber gemein."
"Im Gegenteil", widersprach er leise, aber bestimmt, "Genau das ist eben meine Aufgabe. Ich soll euch etwas beibrigen - wenn ihr etwas nicht versteht, sollte ich da nicht die erste Ansprechperson sein?"
Sie brauchte einen Augenblick, um diese Aussage zu entschlüsseln, dann schüttelte sie den Kopf. "Das ist wirklich sehr nett von Ihnen, aber ich..."
"Nun gib schon her!" Er lachte, und wirkte wieder einmal viel zu jung für einen Lehrern. Ohne Widerspruch zu dulden, schnappte er sich ihr Mathebuch. "Was verstehst du nicht?"
Sie gab sich geschlagen und setzte sich widerstrebend wieder ins Gras. Er ließ sich neben ihr nieder, und seine Nähe brachte ihren Atem ganz durcheinander. Das war doch wirklihc nicht fair! Ein Lehrer sollte keine sexuellen Vorzüge haben, das widersprach dem Beruf!
"Um genau zu sein, verstehe ich genau nichts", gestand sie beschämt.
"Oh je, dann hast du meine Hilfe ja dringend nötig. Komm schon, tu nicht so peinlich berührt! Denk dir einfach, ich wäre ein älterer Kumpel. So alt bin ich schließlich... naja, also womit fangen wir an?"