kap 5
Das Erwachen war plötzlich und verwirrend. Etwas kaltes, nasses tropfte auf ihre Stirn. Zu schnell setzte sie sich auf, ihr wurde schwarz vor Augen und sie sah bunte Lichter tanzen, beinahe wäre sie einfach wieder hintenüber gekippt. Weitere Regentropfen trugen dazu bei, ihr Bewusstsein wieder zu wecken und ihr wurde klar, dass ihr kalt war, sogar sehr kalt. Wo zum Teufel war sie? Es wurde langsam immer nässer um sie herum und sie sah ihre Umwelt endlich deutlich vor sich. Mit einem einzigen Schlag, der in ihrem Kopf wie eine Glocke wiederhallte, viel ihr alles wieder ein und wie von der Tarantel gestochen sprang sie auf. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie hatte tatsächlich mitten im Schloßpark auf der Wiese übernachtet, ihre Mutter würde sie umbringen! Möglicherweise hatte sie bereits die Polizei verständigt.Verzweifelt versuchte sie, eine passable Ausrede zu finden. Sie war bei Julia, ihrer ''Freundin'' gewesen...nein, das glaubte ihre Mum nie im Leben. Sie könnte sagen sie wäre zu James gefahren, doch der Name versetzte ihr einen heftigen Stich und sie befürchtete, dass ihre Mutter ihr kein Wort glauben würde. Die Wahrheit kam erst recht nicht infrage...es hätte ja sonst was passieren können!
Was sollte sie tun?
"Ist alles okay bei dir?", fragte eine weiche, tiefe Stimme neben ihr.
Sie wirbelte herum, in erwartung, irgendeinen Penner zu entdecken, der sie anmachen wollte und hatte schon beinahe zum Schlag ausgeholt, als sie ihn erkannte. Hinter ihr stand der junge Mann, den sie gestern abend beobachtet hatte. Er war tatsächlich da, und er sprach sie an! Seine Augen, dunkel wie die Nacht um sie herum, blickten sie an und hatten eine beinahe hypnotische Wirkung. Ihr Herzschlag schoss wegen etwas anderem in die Höhe, als der Überraschung und ihr Atem beschleunigte.
"Nein... ich, ich meine ja, ja, natürlich", stammelte sie. Erschrocjen stellte sie fest, dass ihre Zähne klapperten.
Er lächelte und entblößte strahlend weiße und perfekt in einer Reihe stehende Zähne. Ihr vielen die Eckzähne auf, die ein wenig länger waren als der Rest und spitz zuliefen, was seinem Grinsen einen leicht verschlagenen, rebellischen Ausdruck gab.
"Erwartest du, dass ich dir glaube? Ich glaube, bei keinem Mädchen, das nachts in einem Park rumhängt, ist alles in Ordnung. Obwohl du andererseits nicht sonderlich obdachlos aussiehst. Ist dir kalt?"
Sie wollte abstreiten, doch vermutlich verrieten sie ihre klappernden Zähne, die blauen Lippen und das Zittern am ganzen Körper (welches allerdings nicht nur mit der Kälte zusammenhing), zumindest reichte er ihr, ohne eine Antwort abzuwarten, seine Jacke, und es war zu eisig, um sie höflich abzulehnen.
"Wie wärs, soll ich dich zur Bahn bringen? Du solltest nach Hause gehen. Glaub mir, da geht es dir besser als auf der Straße!", bot er freundlich, aber mit einem bestimmten Unterton an.
Oh, er dachte, sie sei von zuhause abgehauen! Das sollte sie unbedingt sofort klarstellen.
"Äh, danke, das ist mir klar. Ich hab nur... nur einen Spaziergang gemacht..."
Wieder lachte er und schüttelte den Kopf. "Wie auch immer", lenkte er ein, "Trotzdem solltest du raus aus der Kälte! Komm schon, es ist nicht weit."
Ihr blieb nichts anderes üblich, als ihm zu folgen, darauf bedacht, den Mund nicht allzuweit offenstehen zu lassen.




merlai am 25.Sep 12  |  Permalink
lalala
piiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeepppp

merlai am 25.Sep 12  |  Permalink
geenau

merlai am 25.Sep 12  |  Permalink
war ja klar:))))